Hanfertäler  Eulenzunft e.V.
                     Sigmaringen

 

Die Geschichte der Hanfertäler Fastnachtsgesellschaft

Schon in den 20er Jahren traf sich die Bürgerschaft des Hanfertals, so am Fasnetssonntag,             6.2.1921, zum Hausball im Gasthof „Pfauen“. In dieser Zeit waren Fasnetsveranstaltungen und das Tragen von Masken unter freiem Himmel verboten, deshalb traf man sich in geschlossenen Räumen zu Hausbällen und Kappenabenden. 

 


Es bildete sich eine Gruppe von Bürgern, die in der damals gewohnt lockeren Art begannen, die Fasnet im Hanfertal zu gestalten. In dieser Zeit wurde von Herrn Adolf Hammele eine Fasnetshymne verfasst, deren Text und Melodie in den späteren Jahren jedoch leider verloren gegangen ist.

Man beteiligte sich ebenso an der großen Sigmaringer Tradition der Fasnetsumzüge. Der erste Umzug nach dem 1. Weltkrieg und den darauffolgenden kargen und finanzschwachen Jahren fand 1936 statt.


Es wird berichtet, dass vor allem ein Wagen der Familie „Reinhard“ und die Gruppe des „Freistaates Hanfertal" Aufsehen erregten.







Beim Umzug 1938 in Sigmaringen beteiligten sich die Hanfertäler erneut mit einem aufwendigen Wagen. Als „Elitestück“ des Umzuges wurde die „Festung Hanfertal“ erwähnt, das närrische Sigmaringen könne sich sorglos seinem Freudentaumel hingeben, solange die treuen Hanfertäler Wacht halten auf gefährlichem Vorposten.


Fasnet nach dem zweiten Weltkrieg

 Der Krieg unterbrach das närrische Geschehen, und die ersten Fasnetsveranstaltungen durften 1949     ohne Beschränkungen durchgeführt werden. Im Hanfertal wurde wieder im „Parlamentshaus Pfauen“  gefeiert.

Der Präsident begrüßte alljährlich die Bürgerschaft des Hanfertals und man veranstaltete ein buntes    Programm, mit Tanz bis in die Morgenstunden.

Vermutlich 1951 wurden die heute noch gern gesungenen Nationallieder „Älle Näsche sind heut narret"   und „An dem schönen Donaustrand“ von Herrn Franz Faigle verfasst.


Umzugbeteiligung in den 60er Jahren

In den 60er Jahren beteiligte man sich wiederholt mit großen Wagen an den Sigmaringer Umzügen. 


Im Jahre 1960 wartete das Hanfertal mit einem Doppelwagen auf, ganz modern mit Mondrakete und ganz selbstbewusst:

"Was Amy und Russ nicht gelang, das Hanfertal im Spiel bezwang. Kein Hündle und kein Äffle, ein Hanfertäler wird es sein."


lm Jahre 1962 fuhr ein Wagen als  Atombunker aus dem Hanfertal nach Sigmaringen, mit der         verheißungsvollen Aufschrift:                                                                                                                                   "Wenn die ganze Welt fällt, das Hanfertal hält."


So bastelten die Hanfertäler in mühevoller Kleinarbeit immer wieder einen Wagen, um damit die Sigmaringer Umzüge zu bereichern.           


Die Kinderfasnet im Hanfertal

Schon in den 50er Jahren erhielt der Narrensomen im  „Parlamensthaus Pfauen“ Wurst, Wecken und Brezeln und durfte bei Tanz und Spiel die ersten Schritte in das Narren-leben des närrischen Freistaates tun. Ab 1963 fand der Kinderball in der Adlerstube statt, der Saal war jedoch für die närrische Menge der bunt kostümierten Kinder bald zu klein.


1965 wurde der erste Narrenbaum gestellt

Zu diesem Ereignis stellten die "Eulenzünftigen“ ihre neuen Mäntel der Eulenzunft vor. Im Jahre 1966 wechselte man mit dem Kinderball in das Gemeindehaus St. Fidelis, genannt der „Schwarze Ritter“. Ab 1972 stellte man den Narrenbaum auf dem Parkplatz gegenüber der Fideliskirche auf. Auch nach dem Neubau des großen Ärztehauses konnte dieser Brauch dort weitergeführt werden.




Die Kinder holten stets den Narrenbaum ab, lange Zeit war Treffpunkt vor dem "Cafe Ruckstuhl".

Von dort bewegte sich ein bunter Zug, voraus zuckelte ein Traktor mit tannengrün geschmücktem Anhänger, von einer großen Kinderschar und Musikanten umgeben, mit dem Narrenbaum zum Aufstellungsort. Später musste dies aufgrund des höheren Verkehrsaufkommens aufgegeben werden.




Auch in den nächsten Jahren wird es weiterhin einen Kinderball geben und man wird nach dem Narrenbaumsetzen am Ärtzehaus  mit der Kinderschar ins „Gemeindehaus St.Fidelis“ ziehen.


Die Gründung der Hanfertäler Eulenzunft e.V.

Am 16. 12. 1970 fand die Gründungsversammlung der Hanfertäler Eulenzunft e. V. statt. Der Eintrag in das Vereinsregister erfolgte dann am 15.2.1971.              

Der Name Eulenzunft

Der Name Eulenzunft wurde in den 60er Jahren von einigen Mitgliedern festgelegt, in Bezug   auf die Häufigkeit dieses Nachtschwärmers rund um den Dettingerberg, der im     Volksmund auch Eulenberg genannt wurde.

Die Eule war 1965 erstmals auf den neuen blauen Mänteln als Wappentier zu sehen.

Der Narrenruf der Hanfertäler Eulenzunft e. V.

Er entstand durch den Vergleich, so wie der Most im Faß eingesperrt ist bis er ausgegoren hat, so muss die Fasnet runde zehn Monate im Jahr stille halten, um dann aber frei und sprudelnd sich zu entfalten.

Die Geburt der ersten Eule

Einer der Höhepunkte in der Hanfertäler Fasnet war zweifelsfrei, als 1977 die erste „Eule“aus dem Ei schlüpfte.           



Der damalige Schultes Fritz Saalmüller     konnte seinen lang gehegten Traum  verwirklichen und dem  hochgespannten  Publikum beim Eulenball die erste Eule mit Maske in Ihrem schön gefiederten Häs vorstellen.

 




Ab den darauf folgenden Jahr beteiligte sich eine große Eulenschar an Umzügen im ganzen Süd-West-Deutschen Raum.



Guggenmusik "Schätter-Eulen"


Die Guggenmusik "Schätter-Eulen" wurde 1994 gegründet. Die überwiegenden Notenneulinge hatten fleißig geübt und traten schon an der Fasnet 1995 auf.

Beim Zunftball hatten sie ihren ersten öffentlichen Auftritt, für den sie viel Beifall bekommen, danach folgte der Umzug am Fasnetsdienstag in Sigmaringen.

Die Musiker begleiteten die Eulen bei den Zunftbällen und Umzüge bis 2013.



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